THE hidden LÄND – Wir im ersten Jahrtausend

Nach einem erfolgreichen Intermezzo zwischen Rhein und Donau verschwanden die Römer dann quasi über Nacht aus wieder dem Ländle und somit aus den folgenden Ausstellungsvitrinen. Das Militär wurde in Richtung Osten abgezogen, wo reichere Provinzen geschützt werden sollten und zurück blieben weitgehend leere Landschaften und spannende Schätze, wie etwa die Kamelknochen-Maskottchen einer Reitereinheit oder der Schatzfund von Isny. Seine Besitzerin hatte ihn wohl guter Dinge noch sicher vergraben, konnte ihn dann jedoch nicht mehr bergen.
Auf einem nachgestellten Gräberfeld gab es viele Informationen über den germanischen Mann, der sein langes Haar gerne zu einem Suebenknoten zusammenband und wohl stets gepflegt unterwegs war, weshalb neben dem quasi obligatorischen Schwert immer auch ein Kamm zu seinen Grabbeigaben zählte. Schon im Reich Karls des Großen gab es – wie heute – Ausfuhrbeschränkungen für Premium-Waffen. Die original »Ulfberht«-Schwerter, von denen eines zu bewundern war, durften ab Weihnachten 805 das Frankenreich nicht mehr verlassen. Einige Gräber wiesen neben den typischen Grabbeigaben bereits Kreuze auf, vielleicht wollte man also für beide Zukunftsszenarien gerüstet sein. Den Schluss der Ausstellung bildete – ebenfalls ganz im Zeichen des Kreuzes – eine praktische Abteilung. Zwei Damen von Campus Galli berichteten über den derzeit laufenden Aufbau eine Klosters nach Plänen aus dem 9. Jahrhundert und informierten beim Herstellen von Wolle über den mittelalterlichen Alltag in dieser Zeit.
Nach so viel Geschichte und erstklassigen Exponaten warteten dann vor dem Kunstbau auf dem Schlossplatz strahlender Sonnenschein und der Stuttgarter Weihnachtsmarkt mit zahleichen kulinarischen Feinheiten.